Um das Thema des Feierabends gab es nicht nur eine Show im Feierabendhaus Ludwigshafen, sondern auch ein öffentliche Recherche.
Auf der Webseite www.feierabend.haus wurden Beiträge gesammelt und auf Instagram wurden Materialien zusammengeführt.
Eine wilde Sammlung rund um das Thema Feierabend.
Das Projekt kann in Gänze wie folgt beschrieben werden:
Kompositionsaufträge und Komponistenportraits gehören seit vielen Jahren zur guten und erprobten Praxis des BASF-Konzertprogramms. Sie geben dem Komponisten / der Komponistin die Möglichkeit, zu gesellschaftlichen Entwicklungen – im engen Austausch mit allen Beteiligten – eine künstlerische Position zu beziehen.
Vor drei Jahren hat BASF das Kulturförderprogramm Tor 4 – fördert Kunst mit dem Ziel gestartet gesellschaftliche Positionen zu verhandeln und sich dazu künstlerischer Mittel zu bedienen. Nun beauftragt auch Tor 4 – fördert Kunst einen Künstler. Es geht diesmal nicht darum, ein Werk für ein Klassikorchester zu komponieren, sondern darum als Artist in Residence eine Fragestellung zu bearbeiten. Für seine Recherchen sucht sich der Künstler im Werk Ludwigshafen und in der Stadt Gesprächspartner. Seine Arbeit ist als kuratierter Beitrag neben 10 Tor-4 Projekten zu sehen, die sich alle mit der aktuellen Fragestellung beschäftigen: „Müssen wir denn noch reden?“.
BASF vergibt diesen interdisziplinären Auftrag an den bildenden/darstellenden Künstler Armin Chodzinski.
Das BASF-Feierabendhaus ist der Konzertsaal in Ludwigshafen. Es ist seit 100 Jahren der physisch wahrnehmbare Ort des BASF-Kulturengagements. Daher wird sich Armin Chodzinski als Artist in Residence genau diesen Ort zum Ausgangspunkt seiner Recherche machen: Feierabend!?
Die Industrialisierung schuf sich zwischen Kirche, Staat und Gewerkschaft in Europa ihre eigene Woche: 5 Tage + Wochenend- und Feiertagszuschläge!
Ein großer Verdienst: Kulturell, politisch, religiös und regional – ein Konsens! Und heute? Nach der Arbeit kommt alles andere: Der Kühlschrank muss gefüllt, die Haare geschnitten, die Wäsche gewaschen und der Müll rausgebracht werden. Und dann? Konzert, Theater, Verein? Kneipe? Internet? Sofa? Oder raus ins Grüne? Die Woche zwischen Supply-Chain, Betriebssport, Homeoffice, 24/7, Effizienz, Arbeitslosigkeit und Patchwork ist eine andere: Die Zeit erfindet sich neu, das Gemeinsame erfindet sich neu, die Gesellschaft formiert sich neu.
Also, alles nochmal von vorn: Was machen wir am Feierabend? Wann machen wir Feierabend? Was ist eigentlich Feierabend? Und: Was soll eigentlich ein Feierabendhaus sein?
Recherchen, Beobachtungen und Gespräche zwischen Stadtgesellschaft und BASF bilden den Anfang der Auseinandersetzung und Materialsuche. Ein öffentlicher Blog, sozusagen ein Arbeitsjournal, dokumentiert den Prozess. In regelmäßigen Abständen und an unterschiedlichen Orten innerhalb und außerhalb der BASF werden Zwischenergebnisse präsentiert: Vitrinen- und Pop-Up-Ausstellungen, Abendveranstaltungen, (Online-)Stammtische, Podcasts, Installationen, Zeichnungen, Videos… Vielleicht auch etwas ganz anderes, denn Feierabendexperten gibt es viele: Fanclubs, Kleingärten, Sportvereine, Arbeitslose, Universitäten, Gewerkschaften, Betriebsräte, Politiker, Blaumänner, Verwaltungsangestellte, Rentner, Aktivisten, Privatiers…
Idealerweise mündet das Wirken des Werkskünstlers in eine abschließende Live-Art-Performance und Ausstellung während der Jubiläums-Festwoche im November 2021. Wir werden sehen. Covid-19 ist nicht zuletzt auch eine künstlerische Herausforderung.
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